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Die gesetzliche Rente reicht nicht. Jeder muss zusätzlich für seine Altersvorsorge sparen.
Artikel 4 Min. Lesezeit

Wie viel muss ich für meine Altersvorsorge sparen?

Die gesetzliche Rente reicht nicht, um davon leben zu können. Sie müssen deshalb zusätzlich eine private Altersvorsorge aufbauen. Wenn Sie früh anfangen zu sparen, summieren sich auch kleine Beträge mit der Zeit. Staatliche Förderungen oder Zuschüsse vom Arbeitgeber bzw. von der Arbeitgeberin sollten Sie unbedingt mitnehmen. Sie steigern die Sparsumme, ohne dass Sie selbst etwas dazu tun müssen.

Um im Alter gut leben zu können, sollten Sie Ihre Altersvorsorge möglichst früh in die eigene Hand nehmen. Viele denken, dass sich die private Altersvorsorge nur für Menschen lohnt, die große Beträge sparen können. Das stimmt nicht. Auch kleine Beträge helfen beim Sparen, besonders wenn man möglichst früh etwas zur Seite legt. Und selbst bei kleinen Zinsen summieren sich die Sparbeträge für Ihre Altersvorsorge mit der Zeit.

Faustregel

80 %

Ihres momentanen Nettoeinkommens brauchen Sie ungefähr, um im Alter Ihren Lebensstandard halten zu können.

Individuelle Rentenlücke berechnen

Um Ihre Altersvorsorge passend aufzustellen, sollten Sie also zunächst Ihre Rentenlücke ausrechnen. Das ist die Differenz zwischen Ihrer voraussichtlichen gesetzlichen Rente und dem, was Sie im Alter brauchen. Einen Rechner finden Sie z. B. beim Deutschen Institut für Altersvorsorge. Wenn Sie den Betrag kennen, der Ihnen vermutlich fehlen wird, können Sie besser planen. Ansonsten gilt die Faustregel: Sparen Sie monatlich rund 10 Prozent Ihres Bruttoeinkommens für die Rente. Nach heutigem Stand sind Sie für Ihre Altersvorsorge dann auf der sicheren Seite.

Inflation mitbedenken

Denken Sie bei Ihrer Altersvorsorge auch an den Ausgleich der Inflation: Bei einer Inflation von 2 bis 3 Prozent ist von Ihrem Geld in 30 Jahren nur noch rund die Hälfte übrig. Planen Sie also etwas Puffer ein, wenn Sie überlegen, wie viel Geld Sie später im Monat zur Verfügung haben wollen.

Sparformen flexibel wählen und kombinieren

Da Sie für die Altersvorsorge über einen sehr langen Zeitraum Geld zurücklegen, sollten Sie flexible Sparformen wählen. Schließlich verändern sich Ihr Einkommen und Ihre Lebenssituation im Laufe der Jahre sicher mehrmals, sodass Sie nicht immer den gleichen Betrag sparen können.

Kombinieren Sie verschiedene Formen der Altersvorsorge: die betriebliche Rente, die private Altersvorsorge sowie staatliche Förderungen.

Welche Produkte für die Altersvorsorge in Frage kommen

Geldanlagen mit Kursschwankungen, wie z. B. Fonds, sind durchaus eine geeignete Form der Altersvorsorge. Durch die lange Anlagezeit gleichen sich die Schwankungen wieder aus. Gehen Sie systematisch vor und zahlen Sie immer gleiche Beträge ein. Bei steigenden Kurse erhalten Sie zwar weniger Anteile, aber Sie profitieren auch, wenn die Kurse fallen, da die Papiere dann günstiger sind und Sie wiederum mehr Anteile erwerben. Dieser „Cost-Average-Effekt“ (Durchschnittskosteneffekt) führt dazu, dass Sie immer eine optimale Menge an Anlagen zu einem Durchschnittspreis kaufen. Um in Fonds zu investieren, eröffnen Sie bei Ihrer Sparkasse oder Bank ein Depot. Wenn Sie dann einen Sparplan einrichten, wird Ihr monatlicher Sparbetrag automatisch investiert.

Faustregel

Senken Sie den Anteil schwankungsanfälliger Anlageformen mit zunehmendem Alter immer weiter und schichten Sie in sichere Anlageformen um. Der Aktienanteil Ihres Vermögens sollte etwa „100 minus Lebensalter“ umfassen.

Passen Sie Ihre Altersvorsorge Ihrem Alter an.

Je näher Sie dem Ruhestand kommen, desto weniger Risiken sollten Sie für Ihre Altersvorsorge eingehen. Schließlich sollen die Ersparnisse nicht gerade im Wert sinken, wenn Sie sie in Kürze brauchen. Eine einfache Faustregel besagt: 100 minus Lebensalter ergibt die optimale Aktienquote in Prozent. Wenn Sie also 40 Jahre alt sind, sollten Sie nicht mehr als 60 Prozent Ihres Geldes in Aktien anlegen. 5 Jahre vor dem Ruhestand empfehlen wir Ihnen, Ihre Anlagen umzuschichten: Der Kapitalbedarf für rund 5 Jahre sollte dann gut verfügbar angelegt sein, z. B. auf einem Tagesgeldkonto. Der Rest kann weiter in länger laufenden und eventuell auch im Wert schwankenden Anlageformen festgelegt sein.

Nehmen Sie staatliche Förderungen mit.

Durch die lange Ansparzeit machen sich Förderungen durch die Arbeitgeberin bzw. den Arbeitgeber oder den Staat deutlich bemerkbar. Nehmen Sie deshalb alle Vergünstigungen mit. Auch die Riesterförderung bietet trotz aller Kritik einige Vorteile: Durch die staatlichen Zulagen wächst das Vermögen auch ohne hohe Zinsen. In der Ansparphase können Sie von Steuererstattungen profitieren. Außerdem können Sie flexibel auf Veränderungen reagieren: z. B. den Vertrag beitragsfrei stellen oder die Raten auf das Minimum von 60 Euro im Jahr herunterfahren. Das über die zertifizierten Verträge angesparte Geld wird außerdem nicht beim Bürgergeld angerechnet. Das bedeutet, dass Ihr Riestervertrag nicht zu Ihrem verwertbaren Vermögen zählt. Beziehen Sie also Bürgergeld, können Sie Ihren Riestervertrag weiter besparen und müssen ihn nicht auflösen.

Versicherungen und Vermögensaufbau voneinander trennen

Eine weitere Möglichkeit, langfristig die Altersvorsorge zu sichern, sind kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen. Dabei fließen Ihre Beiträge allerdings sowohl in den Versicherungsteil, als auch in den Sparteil und in die Verwaltungs- und Provisionskosten der Versicherer. Der tatsächliche Sparanteil ist dabei für Sie kaum nachvollziehbar. Zudem sind die Verträge oft sehr unflexibel. Ratsamer ist es, Versicherungen und Vermögensaufbau getrennt voneinander zu organisieren.

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