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Im Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Finanzielle Entlastung bieten die gesetzliche Pflegeversicherung und außerdem die Pflegezusatzversicherung.
Artikel 4 Min. Lesezeit

Welche Pflegezusatzversicherung ist die richtige für mich?

Mit höherem Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Fast ein Drittel der heute über 80­-Jährigen kommt nicht mehr ohne fremde Hilfe aus. Finanzielle Unterstützung leistet die Pflegeversicherung, die für alle gesetzlich und privat Versicherten Pflicht ist. Darüber hinaus können Sie mit weiteren Zusatzversicherungen sich und Ihre Kinder bei den Pflegekosten entlasten. Setzen Sie sich rechtzeitig mit Ihrer Situation im Alter auseinander und stellen Sie frühzeitig die richtigen Weichen.

Sind Sie auf Dauer (mindestens 6 Monate) pflegebedürftig und gesetzlich versichert, stehen Ihnen Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung zu. Der Haken an der Sache: Das Geld reicht in der Regel nicht, um die tatsächlichen Kosten abzudecken. Zwar sind die Leistungsbeiträge der Pflegekassen seit der Pflegereform 2021 gestiegen, die Kosten für ein Pflegeheim oder die ambulante Pflege liegen jedoch höher. Die Leistungen der Pflegeversicherung und eigenes Einkommen oder Vermögen decken unter Umständen nur einen Teil dieser Kosten.

Elternunterhalt

Können Sie als pflegebedürftige Person oder Ihr Partner bzw. die Partnerin die zusätzlichen Kosten nicht aufbringen, müssen Ihre Kinder gegebenenfalls einspringen. Ob Kinder ihren Eltern Unterhalt zahlen müssen, hängt vom Einkommen ab. Seit dem 1. Januar 2020 sind Kinder ab einem Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro zum Elternunterhalt verpflichtet. Auch sonstige Einkünfte, z. B. aus Vermietung und Verpachtung, werden zur Berechnung des Jahreseinkommens hinzu gezogen. Für die Berechnung zählt einzig das Einkommen des Kindes, nicht das gemeinsame Einkommen von Ehepartnern.

Ob das eigene Kind Elternunterhalt zahlen muss, hängt von dessen Einkommen ab.

Prüfen Sie rechtzeitig, ob für Sie die Absicherung des Pflegerisikos notwendig ist. Bis zum 60. Lebensjahr bieten viele Versicherungen private Pflegezusatzversicherungen an. Welche für Sie die richtige ist, hängt vor allem von Ihrer zu erwartenden Situation im Alter ab.

Die Pflegetagegeldversicherung

Bei der Pflegetagegeldversicherung zahlt die Versicherung im Pflegefall pro Tag einen vorher vereinbarten festen Betrag, abhängig vom jeweiligen Pflegegrad und unabhängig von den tatsächlich entstehenden Kosten. Sie können über den Betrag frei verfügen. Je jünger Sie sind, desto günstiger ist Ihr monatlicher Beitrag und umso wahrscheinlicher bekommen Sie einen Vertrag ohne Risikozuschläge.

Achten Sie bei Abschluss darauf, dass Sie keine Beiträge mehr zahlen müssen, wenn Sie pflegebedürftig sind. Auch eine Dynamik sollte enthalten sein, da ein Vertrag meist lange läuft und die Kosten für Pflege sich im Laufe der Jahre erheblich erhöhen können. Entscheiden Sie sich für eine Pflegetagegeldversicherung, sollten Sie sie zwischen 40 und 58 Jahren abschließen. Danach wird es schwer, einen bezahlbaren Vertrag zu bekommen.

Die Pflegetagegeldversicherung gibt es auch als geförderten Tarif. Dabei unterstützt Sie der Staat monatlich mit 5 Euro, wenn Sie selbst mindestens 10 Euro pro Monat in einen Vertrag einzahlen. Die Leistungen in einem geförderten Vertrag sind meist gering, Beiträge müssen auch gezahlt werden, wenn der Pflegefall bereits eingetreten ist. Deshalb lohnt sich die geförderte Pflegetagegeldversicherung nur, wenn Sie gesundheitlich bereits stark eingeschränkt sind, da die Versicherung Sie nicht aufgrund von Vorerkrankungen ablehnen darf.

Wussten Sie schon?

Bei Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung sollten Sie darauf achten, dass sich der Tagessatz ohne erneuten Gesundheitscheck an die Entwicklung der Pflegesätze anpasst.

Die Pflegekostenversicherung

Bei einer Pflegekostenversicherung werden Ihnen die Kosten, die über die Leistungen der gesetzlichen Pflegekasse hinausgehen, ganz oder teilweise erstattet. Achten Sie darauf, dass alle Pflegegrade eingeschlossen sind. Sie ist meist etwas günstiger als die Pflegetagegeldversicherung, bietet aber auch weniger Flexibilität, da sie nur nach Rechnungsvorlage zahlt. Die Versicherung sollte sowohl die häusliche Pflege als auch die Pflege in einem Heim abdecken. Da Sie aber für häusliche Pflege oft weniger Geld bekommen, ist diese Versicherung vor allem geeignet, wenn Sie schon eine ungefähre Vorstellung von Ihrem Leben im Alter haben und Sie es sich z. B. vorstellen können, später in ein Pflegeheim zu ziehen. Wissen Sie dies noch nicht, fahren Sie aufgrund der Flexibilität mit einer Pflegetagegeldversicherung besser.

Pflegerentenversicherung

Bei einer Pflegerentenversicherung bekommen Sie im Leistungsfall eine monatliche Rente. Die garantierte Rente wird bei Vertragsabschluss festgelegt. Neben der garantierten Pflegerente besteht die Aussicht, durch eine Beteiligung an Überschüssen eine höhere Rente zu bekommen.

Großer Vorteil der Pflegerentenversicherung sind stabile Beiträge, oft auch als Einmalbeitrag, die Sie zeitweise aussetzen können und später nachzahlen können. Außerdem bietet sie eine hohe Flexibilität in der Auszahlungsphase und kann vererbt werden. Großer Nachteil: Die Versicherung ist aufgrund der Kombination von Sparvorhaben und Versicherung teuer. Wollen Sie nur das Risiko Pflege absichern und die Kosten gering halten, greifen Sie am besten auf eine Pflegetagegeld- oder eine Pflegekostenversicherung zurück.

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