Versicherungen bilden das Fundament Ihrer Finanzplanung. Bevor Sie anfangen, ein Vermögen aufzubauen, sollten Sie für Notfälle finanziell gewappnet sein. Manche Versicherungen braucht jeder bzw. jede, z. B. die private Haftpflichtversicherung. Andere ändern sich je nach Ihrer Lebenssituation. Deshalb gilt: Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz einmal im Jahr und bessern Sie wenn nötig nach.
Versicherungen gibt es für alle möglichen Lebensrisiken. Einige davon sind existenzbedrohend, andere weniger. Wenn das Reisegepäck verloren geht, ist das zwar ärgerlich, finanziell aber noch verkraftbar. Werden Sie aber durch eine schwere Krankheit berufsunfähig, sind die finanziellen Folgen existenzbedrohend. Deshalb sollten Sie vor Abschluss einer Versicherung genau prüfen, welches Risiko Sie damit absichern und wie sinnvoll dies für Ihre Lebenssituation ist.
Versicherungen funktionieren nach dem Gemeinschaftsprinzip. Sie verteilen Risiken, die eine Person nicht tragen kann, auf die Gemeinschaft aller bei ihnen Versicherten. Tritt das abgesicherte Risiko ein, wird die vereinbarte Leistung aus dem Topf aller Versicherungsbeiträge gezahlt. Dabei schätzt die Versicherung das Risiko eines Schadenfalls anhand der statistischen Wahrscheinlichkeit und Ihren persönlichen Merkmalen ein. Je höher das Risiko ist, desto höher sind Ihre Beiträge. Die staatlichen Sozialversicherungen bieten einen Basisschutz gegen existenzielle Risiken wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit. Sie sind aber kein Rundum-sorglos-Paket.
Finanzielle Lücken müssen Sie mit privaten Versicherungen selbst schließen.
Deshalb gibt es sogenannte „Muss“-Versicherungen, z. B. die private Haftpflichtversicherung. Ausnahmslos jeder und jede braucht sie. Andere sind „Kann“-Versicherungen. Sie sind je nach Lebenssituation empfehlenswert. Versicherungen, die nicht mindestens „Kann“-Status erreichen, sind meist überflüssig. Für „Kann“-Versicherungen gilt außerdem: Wer konsequent sein Vermögen aufbaut, erreicht früher oder später eine Schwelle, ab der ein möglicher finanzieller Schaden aus eigener Tasche bezahlt werden kann. Sie müssen also abwägen, für welche Risiken Sie Vermögen aufbauen und welche Risiken Sie über eine Versicherung absichern wollen. Das hängt von Ihrer Lebenssituation, Ihrem Sicherheitsbedürfnis und letztlich auch von Ihrem Budget ab.
Dabei geht es nicht darum, sich gegen jedes mögliche Lebensrisiko abzusichern. Das wäre unbezahlbar. Deshalb müssen Sie Prioritäten setzen. Sichern Sie zuallererst alle existenzbedrohenden Risiken ab. Je nach Einkommenssituation und Ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis können Sie dann überlegen, welch zusätzlicher Schutz für Sie sinnvoll ist. Schauen Sie dazu genau auf Ihre Lebenssituation. Pendeln Sie mit dem Auto zur Arbeit? Dann kommt gegebenenfalls eine Kaskoversicherung oder der Verkehrsrechtsschutz infrage. Machen Sie in der Freizeit viel Sport? Dann wäre eine private Unfallversicherung denkbar. Analysieren Sie so die verschiedenen Bereiche Ihres Lebens und erstellen Sie Ihr persönliches Risikoprofil.
Unterziehen Sie Ihren Versicherungsschutz außerdem einmal im Jahr einem Check und prüfen Sie, ob Sie Ihrer Lebenssituation entsprechend versichert sind. Das gilt insbesondere, wenn sich Ihre Familiensituation ändert, z. B. durch die Geburt eines Kindes.