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Ein Paar streitet zum Thema Geld
Artikel 3 Min. Lesezeit

Streit ums Geld – wie Paare ihn konstruktiv lösen

Nach Eifersucht ist Geld das häufigste Thema, bei dem es kracht: Knapp jedes dritte Paar in Deutschland streitet regelmäßig über die Finanzen. Dabei geht es vordergründig gar nicht immer um den konkreten Geldbetrag, sondern um Bedürfnisse wie Sicherheit, Freiheit, Vertrauen, Liebe oder Anerkennung.

Der Streit ums Geld wird stellvertretend für andere Themen geführt: Für den einen Partner ist Freiheit das höchste Gut – und drückt sich darin aus, dass man Geld nutzen kann, um sich bestimmte Freiräume zu erkaufen, z. B. eine Putzhilfe einzustellen, um mehr Freizeit zu haben. Für den anderen Partner ist Sicherheit und Planbarkeit vielleicht immens wichtig – das Budget für eine Putzhilfe bis auf den letzten Euro auszureizen, scheint deshalb undenkbar.

Der innere Geldkompass

Wie man mit Geld umgeht, hat viel mit der eigenen Biografie zu tun: Kinder orientieren sich zumeist daran, was ihre Eltern vorleben.

So unterschiedlich die Biografien der Menschen, so unterschiedlich sind ihre Einstellungen zum Geld.

Diese gelernten Verhaltensweisen wirken noch bis ins Erwachsenenalter nach. Später sammelt man eigene Erfahrungen, die das Denken über Geld prägen: unterbezahlte Jobs oder Phasen mit unregelmäßigem Einkommen können zu vorsichtigem Konsumverhalten und hohem Sicherheitsbedürfnis führen. So unterschiedlich die Biografien der Menschen, so unterschiedlich sind ihre Einstellungen zu Geld. Ob man den Partner als geizig oder verschwenderisch wahrnimmt, hat nicht nur mit seinem Verhalten zu tun, sondern auch mit dem eigenen Geldkompass, den man in sich trägt.

Streit entsteht meist dann, wenn der eigene Geldkompass sich nicht mit dem des Partners deckt. Macht man sich diese Unterschiede bewusst und weiß, wie sie entstanden sind, lässt es sich leichter damit umgehen. Mit dem Partner darüber zu sprechen, was Geld für jeden individuell bedeutet und wie mit Geld früher in der eigenen Familie umgegangen wurde, ist ein erster Schritt.

Klare Absprachen zum Geld reduzieren das Konfliktpotenzial

Im besten Fall formuliert man gemeinsame Eckpunkte: Ausgaben von mehr als 200 Euro werden z. B. gemeinsam besprochen oder Verträge, die die
Fixkosten erhöhen, werden nur einvernehmlich geschlossen. Viele Paare und Familien nutzen – oft unbewusst – auch ihre unterschiedlichen Geldeinstellungen, um verschiedene Rollen einzunehmen: Der Sparsame plant den Familienurlaub und legt das Budget fest – der Großzügige
sorgt während des Urlaubs für Abwechslung und neue Abenteuer. So wirken sich konträre Haltungen für alle positiv aus.

Geldgespräche sind wichtiger, je komplizierter die Verhältnisse sind

Schwierig können Geldgespräche unter Partnern werden, wenn nicht nur ein unterschiedlicher innerer Kompass vorhanden ist, sondern auch das Einkommen sehr ungleich verteilt ist oder Verpflichtungen aus vorangegangenen Beziehungen bzw. in der Familie bestehen. Wer zahlt die Hobbys der Kinder aus erster Ehe? Und wie wird das Budget aufgeteilt, wenn beide Partner unterschiedlich verdienen und einer Kinder mit in die Beziehung bringt und einer nicht?

Die großen Geldthemen sind oft verknüpft mit Emotionen und deshalb besonders konfliktanfällig.

Das Konfliktpotenzial ist hier besonders hoch, weil unterschwellig auch emotionale Fragen mitschwingen: Sind die Kinder aus erster Ehe genauso zugehörig zum neuen Partner wie die gemeinsamen Kinder? Fehlt demjenigen, der weniger verdient, vielleicht Anerkennung? Hier muss permanent ausgehandelt, fair verteilt, neu überdacht und gemeinsam gesprochen werden – damit der Streit ums Geld zu besseren Lösungen führt und nicht zum großen Familiendrama wird.

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